Heute habe ich euch ein ganz traditionelles Lebkuchenrezept von meiner Ur-Oma „Wilhelmine“ mitgebracht.
Bevor wir zum Rezept kommen, vorab noch etwas Wissenswertes über Lebkuchen.
Der Lebkuchen hat eine sehr lange zurückreichende Tradition. In einem Ulmer Kloster Anno 1296 wurde das Gebäck zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Auch außerhalb der Klostermauern waren die Pfefferkuchen – wie sie auch genannt wurden – sehr beliebt.
Um 1840 konnte man dank der Erfindung der Dampfmaschine das leckere Gebäck in größeren Mengen maschinell herstellen. Wir denken nur einmal an die Nürnberger Lebkuchen oder Aachener Printen die mit ihren eigenen Rezepturen dieses himmlische Gebäck für uns zur Weihnachtszeit backen.
Umgeben von so vielen Hochburgen der Lebkuchenbackkunst, möchte ich heute ein ganz tolles Lebkuchenrezept von meiner Ur-Oma preisgeben. Früher backte meine Oma uns Kindern diese leckeren mürben Lebkuchen, die nach dem backen und erkalten mit ganz viel Schokolade und Zitronenglasur verziert wurden. Anschließend kamen die fertigen Lebkuchen in eine verschließbare Weihnachtsdose und schlummerten für 14 Tage so dahin.
Traumhaft, wenn man nach dieser Zeit die Weihnachtsdose öffnen durfte und dieser unverwechselbar weihnachtliche Duft in die Nase emporstieg…
Mein Tipp: Die Lebkuchen bewahrt man am besten zwischen Lagen Pergamentpapier in Blechdosen auf – so bleiben sie super frisch.
Sie schmecken himmlisch mürbe, saftig und nussig. Jeder Bissen zergeht auf der Zunge – es weihnachtet!!!
Viel Freude und ganz viel Spaß beim Nachbacken wünsche ich Euch mit Ur-Oma’s Lebkuchenrezept.
Alles Liebe,
Ur-Oma’s Lebkuchen
Zutaten Teig
- 130 g Butter
- 200 g Zucker
- 3 Eier
- 40 ml Milch
- 200 g gemahlene Haselnusskerne
- 100 g gehackte geröstete Haselnusskerne
- 50 g fein gehacktes Orangeat
- 50 g fein gehacktes Zitronat
- 1 TL Zimt
- 1 TL Lebkuchen-Gewürzmischung
- ½ TL Zitronenzesten
- ½ TL Orangenzesten
- 500 g Mehl
- ½ PK Backpulver
Zutaten Belag
- 150 g abgezogene Mandeln
Außerdem
- 150 g dunkle Schokoladenglasur
- 150 g helle Schokoladenglasur
- 150 g Puderzucker und ein paar Spritzer Zitronensaft
Zubereitung
- Backofen auf 160°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Butter und Zucker für ca. 4 Minuten schaumig aufschlagen.
- Nach und nach die Eier und Milch auf höchster Stufe unterrühren.
- Haselnusskerne, Orangeat, Zitronat und die Gewürze untermischen.
- Mehl mit dem Backpulver mischen und löffelweise unter den Teig kneten.
- Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 1 cm dick ausrollen.
- Lebkuchen mit einer runden Ausstechform von 5 cm ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech mit 1-2 cm Abstand legen.
- Die Lebkuchen mit den abgezogenen, halbierten Mandeln verzieren.
- Im vorgeheizten Backofen auf mittlerer Schiene bei 160°C für ca. 15 Minuten backen.
- Nach dem Backen die Lebkuchen vollständig auskühlen lassen und nach Wunsch entweder mit den aufgelösten Schokoladenglasuren oder mit dem hellen Zitronenguss bestreichen.
- Gut trocknen lassen und in einer luftdicht schließenden Dose kühl aufbewahren.
Portionsgröße: 50 – 60 kleine Lebkuchen
Zubereitungszeit: 50 Minuten plus
Backzeit: 15 Minuten
Schwierigkeitsgrad: normal
4 Comments
Oh was für ein schönes Rezept!
Wie dick wird denn der Teig ausgerollt?
Und kann man sie auch vor den 14 Tagen essen? 😉
Danke für die Rückmeldung!
Liebe Grüße
Anne-Katrin
Hallo Anne-Katrin! Oh, dass habe ich gar nicht in meinem Rezept erwähnt. Hole ich aber fix nach… 1 cm reicht voll und ganz aus, sie werden beim backen ja noch etwas größer. Ich empfehle Dir die Lebkuchen etwas länger in der Dose zu lassen. So können sich die Aromen der Gewürze und der Geschmack viel besser entfalten. Aber es spricht ganz bestimmt nichts dagegen, wenn Du sie vor den 14 Tagen probieren möchtest.
Alles Liebe
Lissi
Hallo Lissi!
Deine Lebkuchen nach Uromas Rezept sehen sooo toll aus! Vor allem mit der dunklen Schokoglasur <3 von so "vorfahrigen" Vorfahren habe ich leider keine Rezepte. Ich kann höchstens mit den Vanillekipferln und Ausstechkeksen nach Papas Rezepten dienen 🙂 Find ich schön, dass du so praktisch die Tradition fortführst 🙂
Alles Liebe und noch ein schönes Wochenende,
Claudia
Liebe Claudia, wow, herzlichen Dank, ich freue mich riesig über Dein tolles Kompliment! Zum Glück hat meine Oma das ein oder andere Rezept von Ihrer Mama in Ehren gehalten.
Ich wünsche Dir einen schönen 1. Advent.
Alles Liebe
Lissi